"Man geht rein und ist daheim!"
Die symbolische Schlüsselübergabe zur Segnung der Grundschule: (v.l.) Mesner Josef Trundt, evangelischer Pfarrer Julian Hensold, Grundschulrektorin Claudia Denzinger, Sachgebietsleiterin der Liegenschaften Monika Wagner, Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer, Architekt Alexander Sonnleitner von der ssp planung GmbH, katholischer Pfarrer Dr. Markus Brunner und evangelischer Pfarrer Carsten Klingenberg. Fotos: Gemeinde Ufg/mic
Das Ziel, das sich der Unterföhringer Gemeinderat vor neun Jahren gesetzt hatte, war ein ambitioniertes gewesen. Angesichts der prognostizierten Schülerzahlen war das Gremium im Verlauf der Planungen zum neuen Schulcampus an der Mitterfeldallee zu dem Schluss gekommen, dass es noch eine zweite Grundschule am Ort brauchte.
„Wir haben das große Glück, dass Unterföhring eine sehr kinderreiche Gemeinde ist. Und unsere Kinder wollen wir alle gut betreut wissen und schulisch bestmöglich fördern“, sagte Bürgermeister Kemmelmeyer am 24. Februar bei der Segnungsfeier der aufwändig sanierten Grundschule an der Bahnhofstraße. „Wichtig war uns schon 2016, dass beide Schulen den gleichen hohen Standard erfüllen. Das ist uns offenbar sehr gut gelungen.“ Wesentlich sei dafür der Beitrag von Grundschulrektorin Claudia Denzinger und Schulberaterin Andrea Lehner zum wunderbaren pädagogischen Konzept hinter der Sanierung gewesen. „Wir haben hier in der Tat aus einer alten Schule eine neue gemacht“, sagte Andreas Kemmelmeyer mit Blick auf die freundlichen und farbenfrohen Lernlandschaften, die im Gebäude an der Bahnhofstraße entstanden sind. „Es wird daher auch den Grundschülern unseres neuen Unterföhringer Nordsprengels künftig an nichts fehlen.“ Dafür gebühre den Baubeteiligten großer Dank, dem Bauamt der Gemeinde unter Federführung von Ramona Obermeier und dort ganz besonders Monika Wagner und ihrem Team von den Liegenschaften für die „hervorragende Betreuung dieses arbeitsintensiven Projekts“.
Es freue ihn besonders, dass die Schule trotz der vielen Neuerungen ihren Charme und ihr unverwechselbares Flair beibehalten habe, erklärte der Bürgermeister: „Man geht rein und ist daheim.“ Dem Gemeinderat sei wichtig gewesen, die Arenaform der Aula und das charakteristische Lichtauge des „Gelben Kastens“ beizubehalten. Der Wunsch, das prägnante Mosaik an der Außenfassade des „Blauen Kastens“ aus dem Jahr 1964 im Treppenhaus des sanierten Gebäudes wieder anzubringen, habe sich allerdings nicht erfüllen lassen. Stattdessen wurde das Mosaik nun außen aus Glas nachempfunden, so dass tagsüber nun beruhigendes blaues Licht in die dahinter liegenden Räume fällt. „Das passt hervorragend“, fand Andreas Kemmelmeyer. „Ich bin heilfroh, dass wir das so gemacht haben.“ Auch Rektorin Denzinger, die die Schülerinnen und Schüler nach den Pfingstferien wieder am neuen alten Standort begrüßen wird, war vom Gesamtergebnis der Sanierung angetan. „,Wenn Schule zum Lernparadies wird‘, könnte man als Überschrift darüber setzen“, sagte sie. „War es alle Mühe, Anstrengung und das Geld wert? Auf jeden Fall!“ Den Bauprozess hatten tatsächlich einige unverhoffte Herausforderungen erschwert. So war das von der Gemeinde beauftragte Elektrotechnik-Unternehmen insolvent gegangen. Außerdem war erst beim Rückbau ans Licht gekommen, dass im „Blauen Kasten“ Asbest verbaut gewesen war. „Gott sei Dank in der gebundenen Form, so dass für die Kinder keine gesundheitliche Gefahr bestanden hat“, erläuterte Bürgermeister Kemmelmeyer. Ein Wasserrohrbruch im Musikvereinskeller hatte dann noch zur Folge, dass auch dieser ungeplant komplett erneuert werden musste. So kamen 5,2 Millionen Euro an Zusatzkosten zusammen. „Da haben der Gemeinderat und ich erst einmal schlucken müssen“, gestand der Bürgermeister. Bedingt durch die preissteigernden Einflüsse der Corona- Pandemie und des Kriegs in der Ukraine musste das Gremium letztlich Gesamtkosten von 29,47 Millionen Euro bewilligen.
„Auch wenn das viel Geld ist, sind wir heute mehr denn je überzeugt, dass wir im Gremium richtig entschieden haben, weil wir in die Zukunft unserer Kinder investiert haben“, sagte Andreas Kemmelmeyer. Was die Schullandschaft betrifft, sei Unterföhring nun für die nächsten Jahrzehnte hervorragend gerüstet – ein Zustand, um den die Gemeinde im Landkreis und auch aus der Schulfamilie von vielen beneidet werde.