Was tun, wenn es heiß wird?

Die Veränderungen des Klimas im Landkreis München und in Unterföhring sind bereits deutlich spürbar und werden noch stärker werden. So rechnet das Bayerische Landesamt für Umwelt damit, dass sich das Klima im Südbayerischen Hügelland (wozu auch Unterföhring gehört) in Zukunft deutlich erwärmen wird. Wie sehr, hängt davon ab, wie viel Treibhausgas die Menschheit weiter ausstößt, also von unseren Erfolgen beim Klimaschutz.

 

Doch inzwischen ist eine Entwicklung in Gang gesetzt und selbst bei Prognosen, die intensive Klimaschutzmaßnahmen mit einberechnen, haben wir bis Mitte des Jahrhunderts unter anderem auch deutlich längere und intensivere Hitzeperioden zu erwarten, auf die unsere Infrastruktur nicht eingerichtet ist. Die Menschen, die bisher Hitze für längere und intensivere Zeiten höchstens im Urlaub erlebt haben, müssen lernen, ihr Leben daheim entsprechend anzupassen.

 

Im Oktober 2023 hatte der Gemeinderat deshalb der Verwaltung den Auftrag gegeben, einen Hitzeaktionsplan auszuarbeiten, in dem neben Maßnahmen zur Steuerung des Mikroklimas in der Gemeinde auch Maßnahmen entwickelt werden, die gesundheitsschädliche Auswirkungen lange anhaltender Hitzeperioden verhindern können. Unter Beteiligung sämtlicher Abteilungen, vom Bauhof über die Senioren bis hin zur öffentliche Sicherheit und Ordnung, hat die Verwaltung in mehreren Runden Vorschläge und Maßnahmen gesammelt und diskutiert. In einer weiteren Runde wurden auch Externe, so zum Beispiel Unterföhringer Ärzte sowie die Leitungen der Kitas und des Seniorenzentrums mit einbezogen und gemeinsam ein Katalog zusammengestellt, den der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun einstimmig verabschiedet hat. So wird die Verwaltung bei entsprechenden Warnungen des Deutschen Wetterdienstes künftig die beteiligten Stellen informieren und an Schutzmaßnahmen erinnern.

 

Für Veranstaltungen wird es eine Checkliste geben, worauf bei Hitze zu achten und wie vorzusorgen ist. Und in diesem Zusammenhang wird auch die Anschaffung eines mobilen Beregnungs- und Sprühnebelsystems untersucht, das für Kühlung bei extremer Hitze sorgen kann. Besonders der Sonne ausgesetzte Unterföhringer Bushaltestellen sollen besser beschattet werden, eventuell mit Hilfe einer Schutzfolie. Im Ort sollen kühle Orte geschaffen werden – sowohl durch Begrünung und Schaffung von Schattenplätzen als auch durch die Öffnung gemeindlicher kühler Gebäude, die die Menschen zeitweise aufsuchen können, um großer Hitze zu entgehen.

 

Langfristig ist vorgesehen, im Ort Flächen zu entsiegeln und bei insbesondere gemeindlichen Bauvorhaben auf klimagerechtes Bauen und Frischluftschneisen zu achten. Sämtliche Maßnahmen werden von einem Hitzeteam aus Verwaltung und beteiligten anderen Stellen regelmäßig ausgewertet und beurteilt, sie können ergänzt, aber auch verworfen werden. Der Unterföhringer Hitzeaktionsplan ist in ständiger Weiterentwicklung.

 

Einrichtung öffentlicher Trinkwasserstellen

 

Ein wichtiger Teil im gemeindlichen Hitzeaktionsplan zum Schutz der Bevölkerung vor hitzebedingten Gesundheitsschäden ist der Zugang zu kostenfreiem Trinkwasser im öffentlichen Raum. Als erste umzusetzende Maßnahme hat der Gemeinderat deshalb einstimmig beschlossen, an gemeindlichen Gebäuden öffentliche Trinkwasserstellen einzurichten. Mit wenig Aufwand werden Trinkwasserleitungen an Rathaus, VHS, Parkfriedhof und Schulcampus so nach außen gelegt, dass es zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich ist, dort frisches Wasser zu holen. Im Fezi wird zunächst einmal ein Wasserhahn im Foyer zu den Öffnungszeiten zugänglich gemacht. Untersucht werden soll eine Installation am Bürgerhaus.

 

Dieser Flyer enthält Verhaltensmaßnahmen, wie Sie sich und Ihre Mitmenschen vor großer Hitze schützen und Hitzewellen gut überstehen, die aufgrund des Klimawandels auch in Unterföhring häufi‹ger möglich sind.

Hitzeschutz-Flyer (PDF)

Sie finden den Flyer auch an der Bürgerinfo im Rathaus oder online in der Rubrik Klimawandelfolgen.

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