Wunderbare Host-Town-Tage vergingen wie im Flug
Vier Tage lang war die neuseeländische Sportlerdelegation für die derzeit laufenden Special Olympics World Games in Berlin in der vergangenen Woche in Unterföhring, Garching und Ismaning zu Gast. Vier Tage, in denen die drei Kommunen als gemeinsame Host Town ihren weitgereisten Gästen gerne die bayerische Kultur und Lebensart näherbrachten und ihnen das Einleben in Deutschland erleichterten. Und vier Tage, in denen sich die Menschen hier von der unbefangenen Herzlichkeit und Fröhlichkeit der Athletinnen und Athleten sowie ihrer Betreuer begeistern ließen. Kurzum: Vier Tage, die mit der Abreise der Delegation aus Garching nach Berlin am 15. Juni viel zu schnell vorbei waren.
„Wir haben über 30 Stunden gebraucht, um hierher zu kommen“, sagte Fußballer Connor Spinks beim Traditionsabend am 13. Juni im Unterföhringer Bürgerhaus im Namen seiner Delegation. „Aber wir sind glücklich hier zu sein. Wir freuen uns über das schöne Wetter, weil es zu Hause kalt ist. Wir sind froh, hier neue Freunde zu finden. Und wir möchten uns sehr dafür bedanken, dass wir hier so willkommen sind und uns wirklich zu Hause fühlen.“
Nach ihrer Begrüßung am Montag in Garching und einem Besuch im Schloß Nymphenburg hatten die Athleten und Athletinnen mit geistiger und mehrfacher Behinderung an jenem Dienstag vormittags den Schulcampus Unterföhring besucht. Im Anschluss an die Begrüßung durch die Schulleiterinnen Betina Mäusel und Claudia Denzinger sowie den Auftritt der Drum Kids der 6. Klasse verteilten sich die 63 Mitglieder der Delegation auf je drei Grundschul- und Gymnasiums-Klassen. Dort gab es Gelegenheit, einander kennenzulernen und Fragen zu stellen. Anschließend ging es gemeinsam in die Turnhalle. Der dort aufgebaute Spiel- und Sportparcours war ein großer Spaß für Kinder und Besucher, fern jeglicher Berührungsängste.
Entspanntes gemeinsames Vergnügen war auch das Ziel des „meet and greet“, bei dem die neuseeländischen Sportler;innen am Nachmittag auf dem Vorplatz des Unterföhringer Bürgerhauses auf viele kontaktfreudige und interessierte Menschen trafen. Amélie Haidt und Alex Domhöver, Lehrende der örtlichen Musikschule, spielten Musik, die nicht nur die neuseeländischen Gäste zum Tanzen und Mitsingen animierte. Auch beim Kicken auf eine Riesendartsscheibe, beim Seilspringen oder einfach nur beim Entspannen in den Liegestühlen oder mit den Füßen im Bürgerhausbrunnen hatten die Anwesenden eine gute Zeit.
Foto: Am Abend begrüßte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (M.), eingerahmt von seinen Amtskollegen Dr. Dietmar Gruchmann (Garching, l.) und Dr. Alexander Greulich (r., Ismaning), die Gäste zum Traditionsabend im Bürgerhaus. Gemeinde Ufg/foe
„Wir sind alle miteinander stolz und sehr froh, Ihre Gastgeber sein zu dürfen“, sagte der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer den Sportlerinnen und Sportlern eingerahmt von seinen Amtskollegen aus Garching und Ismaning, Dr. Dietmar Gruchmann und Dr. Alexander Greulich, beim anschließenden Traditionsabend. Gemeinsam mit Vereinsvertretern, Gemeinderäten und den freiwilligen Helfern (Volunteers) erlebten die Neuseeländer einen bayerischen Traditionsabend mit Blasmusik und Tanz.
Die gute Stimmung von Akteuren und Gästen konnte auch ein plötzlicher Feueralarm mitsamt Evakuierung des Festsaals nicht trüben. Die rasch eingetroffene Feuerwehr gab bald Entwarnung, die Gäste durften zurück ins Gebäude. „Das war ein Special Effect, extra für Sie eingestreut, liebe Gäste aus Neuseeland“, nahm Bürgermeister Kemmelmeyer die Unterbrechung mit Humor, „damit wir Ihnen unsere Feuerwehr auch noch vorstellen können. Sie feiert in diesem Jahr nämlich ihr 150-jähriges Bestehen.“ Die Sportlerdelegation selbst betrat später nach der Hauptspeise geschlossen die Bühne, sang unter Gitarrenbegleitung mehrere Maori-Lieder über Motivation und gute Laune und zeigte dem begeisterten Publikum auch den rituellen Haka-Tanz. Bei angeregten Gesprächen ging ein schöner und für viele unvergesslicher Tag wenig später zu Ende, als die Neuseeländer die Rückfahrt in ihr Hotel antraten.
Am darauffolgenden Mittwoch, 14. Juni, hatten die Sportlerinnen und Sportler beim „sports and chill“ auf dem Sportgelände des Ismaninger Gymnasiums ihren Spaß. Beim Fuß-, Volley-, Tennis- und Basketball waren sie mit ganzem Herzen dabei. Auch Bogenschießen, Fitness- und Kletterkurse gehörten zum Angebot der Gastgeber. Im Biergarten des Hotel-Gasthofs „Zur Mühle“ sammelten die neuseeländischen Gäste anschließend bei einer zünftigen Brotzeit und erfrischenden alkoholfreien Getränken neue Kraft für die anstehende Busreise nach Berlin.
Auch in der Hauptstadt wurde die Delegation von Vertretern der Host-Town-Kommunen unterstützt. So liefen Bürgermeister Kemmelmeyer, Ismanings Zweiter Bürgermeister Max Kraus und Garchings Zweiter Bürgermeister Jürgen Ascherl bei der Eröffnungsfeier gemeinsam mit der neuseeländischen Mannschaft ins Olympiastadion ein. „Sie haben sich so gefreut“, sagte Andreas Kemmelmeyer. „Das war einfach ein tolles Erlebnis.“
Die Gemeinde Unterföhring bedankt sich bei allen Helfenden und Volunteers für ihren großen Beitrag zum Gelingen des Host-Town-Programms.
Fotos: Gemeinde Ufg/foe, U. Baumgart