Partnerschaftsfest 2023

Danke für die Freundschaft!

 

Seit 30 Jahren besteht mittlerweile die Gemeindepartnerschaft zwischen dem thüringischen Kamsdorf und Unterföhring; die Partnerschaft mit Tarcento im Friaul kann auf 15 Jahre zurückblicken. Um dieses gemeinsame Band zu feiern und zu festigen, hatte Unterföhring am 22. April zu einer fröhlichen Feier in den Feststadl eingeladen. Tenor der schönen Begegnungen: Die Partnerschaften brauchen intensive Pflege und auch neue Menschen und Vereine, die sich füreinander interessieren – nur so kann ein tieferes Verständnis füreinander wachsen und bleiben.

Unter den Geladenen des Partnerschaftsfestes waren die Vertreterinnen und Vertreter der aktuellen Kommunalparlamente ebenso wie diejenigen, die während ihrer Amtszeit die Partnerschaften begründet hatten. Die Bürgermeister der Kommunen waren erschienen, aus Kamsdorf der ehemalige Bürgermeister Werner Groll und Thomas Kuhn, der als Ortsteilbürgermeister die verhinderte Bürgermeisterin von Unterwellenborn vertrat, in das Kamsdorf im Jahr 2018 eingemeindet worden war. Aus Tarcento waren Bürgermeister Mauro Steccati und seine Amtsvorgänger Roberto Pinosa und Celio Cossa gekommen. Und auch die beiden Unterföhringer Altbürgermeister Franz Schwarz und Klaus Läßing freuten sich an Gesprächen mit ihren Weggefährten.

Mit dabei waren auch diejenigen, die die Partnerschaften seit vielen Jahren mit Leben erfüllen: Die Männergesangvereine aus Kamsdorf und Unterföhring, die Unterföhringer Blaskapelle und die Böllerschützen beider Kommunen, die das Fest mit diversen ohrenbetäubenden Schussfolgen einläuteten. Dazu kamen aus Kamsdorf und Tarcento weitere Vereinsvertreterinnen und -vertreter der Feuerwehr, Chöre, Blaskapellen und der Seniorenbegegnung.

Ein bemerkenswertes Glück sei es, die Freunde seit so vielen Jahren an der Seite zu haben, begrüßte Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer die Gäste. Der Abend sei dem Miteinander gewidmet, um die wichtigen Freundschaften zu begründen und zu vertiefen. Auch Bürgermeister Kuhn betonte den großen Wert der deutsch-deutschen Freundschaft und die dringende Notwendigkeit, die Beziehungen zu pflegen und stets auch aufzufrischen, „damit die Daten unserer Freundschaft nicht in den Chroniken verschwinden“. Bürgermeister Steccati sprach nachdenklich über die Herausforderungen, die die neue Weltlage mit sich bringt. Aus dem Drama der Pandemie heraus sei man in das Drama des Krieges in der Ukraine geraten, die Hoffnung auf ein geeintes Europa werde stark auf die Probe gestellt. Umso wichtiger sei es, gerade jetzt das Zusammengehörigkeitsgefühl zu pflegen und zu stärken.

In der Festrede des Abends erinnerte der ehemalige Rektor der Unterföhringer Schule an der Bahnhofstraße, Peter Settele, an die Entstehung der Partnerschaft mit Kamsdorf: Bei einer Konferenz von Schulleitern aus ganz Deutschland in Bayreuth in den Osterferien 1991 sei man auch auf der Suche nach gegenseitigen Partnerschaften gewesen – Unterföhring und Kamsdorf saßen zufällig nebeneinander. Bei anschließenden Besuchen in Kamsdorf habe die Strahlkraft der freundlichen Menschen die Unterföhringer überzeugt. Noch bevor im Jahr 1993 die Partnerschaftsurkunden der beiden politischen Gemeinden unterzeichnet worden seien, seien 1992 schon die ersten Schülerbegegnungen geplant und umgesetzt gewesen. Intensiv sei der Schulaustausch gewesen, auch zwischen den Eltern und Lehrern. Grillfeste, Sportfeste, gemeinsamer Unterricht und Bergsteigen – das Ziel sei stets gewesen, die Wiedervereinigung auch in den Herzen der Menschen wachsen zu lassen und nicht nur als reinen Staatsakt zu verstehen. Zuletzt appellierte auch Peter Settele, die Partnerschaften nicht einschlafen zu lassen. So sei auch im deutsch-deutschen Verhältnis für ein gegenseitiges Verstehen eine begegnungsintensive Partnerschaft weiterhin dringend notwendig, man dürfe hierbei nicht nachlassen.

An dem Abend jedenfalls (und beim gemeinsamen Weißwurstfrühstück am nächsten Morgen) wurde keinesfalls nachgelassen, viele Gespräche und Erinnerungen gab es da, ebenso wie klangfreudige Auftritte der Männergesangvereine und der Blaskapelle. Diese Freundschaften verdienen es wahrhaftig, gepflegt und weitergetragen zu werden.

 

Foto: Gemeinde Ufg/foe, bäu

 

Zurück