Arbeit am Seniorenpolitischen Gesamtkonzept
Bericht aus der Sondersitzung des Gemeinderats am 30. Oktober
Unsere Gesellschaft wird älter, es gibt immer mehr alte als junge Menschen. Auch in Unterföhring ist es deshalb wichtig, sich Gedanken über die Zukunft zu machen; darüber, wie die vielen Älteren und Alten gut versorgt und sicher leben können und wie man diejenigen unterstützen und entlasten kann, die sich um ihre Angehörigen kümmern. Auf Antrag der SPD-Fraktion und des Seniorenbeirats trafen sich die Mitglieder des Gemeinderats deshalb am 30. Oktober zu einer Sondersitzung, um den aktuellen Stand und die weiteren Schritte im Unterföhringer Seniorenpolitischen Gesamtkonzept zu hören und zu diskutieren.
Dieses Seniorenpolitische Gesamtkonzept hat seine Wurzeln im Jahr 2012 und wurde zuletzt 2020 wieder aufgegriffen. Vier Arbeitskreise in den Bereichen Wohnen, Alltagsbegleitung/Hilfe im Haushalt, Pflege und Öffentlichkeitsarbeit/Digitalisierung diskutierten die Bedarfe, Wünsche und notwendigen Maßnahmen, auch auf der Basis einer Umfrage, die im Jahr 2021 unter den Bürgerinnen und Bürgern von 55 Jahren und älter gemacht worden war. In einer Expertenrunde im Jahr 2022 waren die Ergebnisse zuletzt vorgestellt und besprochen worden.
Was die von der Expertenrunde geforderte Bewegungsfreiheit eingeschränkter Menschen in Unterföhring angeht, so konnte die Verwaltung kleine aber wirksame Maßnahmen bereits umsetzen. So zum Beispiel ausreichend Sitzbänke zum Rasten im Gemeindegebiet verteilen, oder Bordsteine absenken und Kopfsteinpflaster entfernen. Diese Maßnahmen laufen andauernd weiter, immer wenn sich Gelegenheit bietet. Einkaufsmöglichkeiten, eine Ärzteschaft und auch eine sehr große Zahl an Veranstaltungs- und Beratungsangeboten für Senioren – die ihresgleichen sucht – bieten Seniorinnen und Senioren in Unterföhring ein hervorragendes Umfeld. Auch der Bedarf nach Kurzzeitpflegeplätzen, so berichtete es der Sachgebietsleiter Bastian Siebauer, konnte bisher noch immer gedeckt werden, auch dank einer sehr guten Kooperation mit dem Seniorenzentrum Unterföhring und dem AWO Bürgerstift in Ismaning.
Dennoch, so wurde in der Diskussion sehr schnell klar, machen sich die Gemeinderatsmitglieder Sorgen, was die weitere Entwicklung angeht. Auch wenn die Menschen in Unterföhring sich derzeit noch auf eine umfangreiche soziale Vereinslandschaft verlassen könnten – die demographische Entwicklung könnten die Ehrenamtlichen nicht auffangen, die immer weniger und immer älter würden, hieß es. Gerade auch Tagespflege und Hilfe im Haushalt müssten koordiniert weiterentwickelt werden. Ob man also eine eigene Unterföhringer Tagespflegeeinrichtung schafft, ob man ein echtes Betreutes Wohnen anbietet, vielleicht sogar ein Beschütztes Wohnen, und wo man das Mehrgenerationenzentrum nun errichtet, das bisher an die Stelle des aktuellen Rathauses treten soll – all diese Fragen bieten, auch nach der Sondersitzung im Oktober, reichlich Diskussionsstoff.
Die Verwaltung wurde nun auf Antrag des Seniorenbeirats vom Gemeinderat einstimmig damit beauftragt, einen Fahrplan vorzulegen, wie die einzelnen Punkte im Konzept „Älter werden in Unterföhring“ abgearbeitet werden und in welchem Zeitraum damit zu rechnen ist.