Neues Rathaus Unterföhring

Ein neues Leuchtturmprojekt für Unterföhring

 

Einstimmig hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 23. Juni beschlossen, das Münchner Architekturbüro Raum und Bau Planungsgesellschaft mbH mit der Realisierung des neuen Unterföhringer Rathauses zu beauftragen. Nach Ablauf der Einspruchsfrist unterzeichneten Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer für die Gemeinde und Dipl.-Ing. Martin Werner am 13. Juli nun den Vertrag über das Leuchtturmprojekt, das im April 2026 an der Föhringer Allee fertiggestellt sein soll. Zehn Büros hatten sich um den Auftrag beworben, fünf waren für einen Wettbewerb ausgewählt worden. Die anonymisierten überarbeiteten Planungsentwürfe der fünf Büros wurden von einem Preisgericht in zwei Sitzungen ausgewertet und beurteilt. Raum und Bau erreichte mit seinem Entwurf in der Bewertung 765 von 800 möglichen Punkten. „Besser geht es nicht“, sagt Andreas Kemmelmeyer.

Das neue Rathaus wird aus einem fünfgeschossigen Solitärbau bestehen, an den zwei dreigeschossige Bauten angeschlossen sind. Das Konstrukt wird einen offenen, begrünten Innenhof umgeben. „Wir wollen, dass die Leute zu uns kommen“, erklärt der Bürgermeister. Die barrierefreien Übergänge zwischen den einzelnen Häusern, erläutert der Architekt Martin Werner, werden sich im ersten und zweiten Obergeschoss befinden und von außen einsehbar sein.

Auf rund 49 Millionen Euro setzt die Gemeinde derzeit den Kostenrahmen (Baukosten und Planungskosten) an. Die genauen Kosten, kündigt Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger an, wird die Verwaltung bis Jahresende dem Gemeinderat präsentieren. Die Gemeinde wird zudem Fördermittel beantragen, die seit April 2022 für energieeffiziente Gebäude vergeben werden. Denn Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind wesentliche Eigenschaften des neuen Rathauses.

So ermöglicht die Skelettbauweise flexible Büroräume, die auch nach Jahren in ihrer Größe an den aktuellen Bedarf und womöglich veränderte Arbeitsweisen angepasst werden können. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage, in Grünflächen eingefasst, Strom liefern. Zudem wird ein Fernwärmeanschluss gewährleistet sein. Und auf die Trennbarkeit der Baustoffe – Holz wird hier eine wesentliche Rolle spielen – wird von vorneherein großer Wert gelegt. So könnte das Rathaus in noch nicht absehbarer Zukunft bei Bedarf auch schonend wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Doch bis dahin soll es möglichst lange dauern.

„Ich möchte ein Rathaus, das in 80 Jahren noch modern ist“, sagt Bürgermeister Kemmelmeyer. Ihn freut besonders, dass das Standesamt im Erdgeschoss einen Außenbereich haben wird, wo sich Hochzeiten in freundlichem Ambiente angemessen feiern lassen. Hauptamt und Finanzabteilung werden im Solitärbau ebenfalls im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss untergebracht sein. Das Bauamt und der große Sitzungssaal sollen sich im 2. Obergeschoss wiederfinden, der Bürgermeister und seine Stabsstelle im 4. Obergeschoss. Wie sich die übrigen der dann rund 90 Mitarbeiter der Verwaltung auf die weiteren Räumlichkeiten verteilen, ist noch Gegenstand weiterer Gespräche zwischen den Sachgebieten und den Architekten. „Unsere Arbeit“, sagt Martin Werner daher, „fängt gerade erst an.“

 

Foto: Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer mit den Architekt:innen Ruth Stärcke (l.), Dipl.-Ing. Martin Werner und Darina Nemethová (r.). @Gemeinde Ufg/foe

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